Moskau – der krönende Abschluss einer fantastischen Reise

aus der wundervollen sibirischen Natur geht es nun wieder in die Stadt – nach Moskau. Ein wieder unglaublich langer Inlandsflug, bei dem wir mehrere Zeitzonen überwinden. Um 12 Uhr mittags fliegen wir in Irkutsk ab, um 13 Uhr landen wir in Moskau. Und es stellt sich die Frage: Taxi oder Metro zum Hotel. taxi ist zwar bequem, jedoch steht man vermutlich stundenlang im Moskauer Stau. Metro ist halt im übermüdeten Zustand etwas anstrenger, ist am Ende aber gar nicht so schlimm wie gedacht. Und uns wurde nicht zu viel versprochen: die Metro-Stationen in Moskau sind wirklich beeindruckend. Groß und zum Teil sehr prunkvoll gestaltet, wie unterirdische Paläste. Jetzt verstehe ich, auf was der Roman Metro 2033 beruht. Das verzweigte Metro-System tief unter den Straßen von Moskau ist unglaublich weitläufig und gehört zu den tiefsten der Welt. Nicht umsonst sind die Metro-Stationen beliebte Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Unser Hotel liegt wunderbar zentral und zum krönenden Abschluss der Reise bekommen wir auch noch ein Zimmerupgrade. Und der Ausblick aus unseren Junior Suiten ist wirklich beeindruckend. Die Zeit auf dem Zimmer verbringe ich deswegen auch hauptsächlich damit, aus dem Fenster zu schauen. 🙂

Doch wir wollen natürlich noch mehr von der Stadt sehen. Also wieder ab in die Metro. Erster Anlaufpunkt: der rote Platz. Von dem ist allerdings nicht viel zu sehen, denn hier wird gerade ein Fest der Militärmusik (oder so ähnlich) abgehalten. Und auch, wenn uns klar war, dass der rote Platz kleiner ist als gedacht, es überrascht dann doch. Die Menschenmassen sind weniger überraschend, die hatten wir schon erwartet. Dass es deswegen jedoch nahezu unmöglich erscheint, in das Mausoleum von Lenin oder den Kreml zu gelangen, ist dann doch enttäuschend. Stundenlang anstehen will allerdings keiner von uns. Dafür gibt es noch viel mehr zu sehen und die Zeit ist zu knapp.

Also schlendern wir durch die Stadt, bewundern die zahlreichen Baustellen, die Sowjetarchitektur und die Menschenmassen im Warenhaus GUM. Eigentlich wollen wir hier in der sehr berühmten Stalowaja essen, doch die Schlange ist uns dann doch zu lang. Dafür könnten wir für 150 Rubel die historische Toilette im GUM benutzen. Die normale tut es allerdings auch. Und was zu essen finden wir dann in einem kleinen Restaurant irgendwo in den Straßen Moskaus. Wir schauen uns noch Bolschoi-Theater und einige andere Sehenswürdigkeiten an und begeben uns dann zurück ins Hotel. Ein kleiner Abstecher zum shoppen wartet noch auf uns. Und dann geht es zum Highlight-Programm für den Abend: Essen im berühmten White Rabbit-Restaurant. An Flos Geburtstag wollen wir es uns ganz besonders gut gehen lassen. 🙂

Am nächsten Morgen wollen zumindest Flo und ich unser Glück versuchen, direkt zum Einlass auf das Kreml Gelände zu kommen. Ich brauche einen Moment, bis ich das Ticketsystem verstanden habe. Doch am Ende habe ich zwei Tickets und wir kommen tatsächlich als erste auf das Kreml-Gelände. Schon beeindruckend, was man hier alles sieht – vor allem, wenn noch wenige andere Touristen auf dem Gelände sind und man sich halbwegs frei bewegen kann. Der Staatliche Kremlpalast und der Große Kremlpalast (hier also arbeitet Putin), die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale, die Mariä-Entschlafens-Kathedrale, der Patriarchenpalast 12-Apostel-Kirche, der Glockenturm Iwan der Große, die Erzengel-Michael-Kathedrale, die vielen Türme… Es gibt hier einiges zu sehen. Und bis wir eine Runde über das Gelände gedreht haben, wimmelt es auch schon von Touristen. Das Mausoleum von Lenin wird also auch heute nichts. Ich muss wohl von meiner Erinnerung zehren, als ich als Neunjährige zusammen mit meinen Eltern im Mausoleum war. Damals, auf dem Weg von Kasachstan nach Deutschland. Mein damaliges Trauma, die Leiche Lenins gesehen zu haben, wird also weiterhin bestehen.

Eine Sache wollen wir in Moskau noch sehen, den Ostankino-Fernsehturm. Dort sind wir mit den beiden anderen verabredet. Das Wetter ist fantastisch, der Blick von oben auf die Stadt dürfte beeindruckend sein. Doch bis wir wirklich nach oben dürfen, müssen wir durch drei (!!!) Sicherheitskontrollen inklusive zweimaliger Passkontrolle. So gründlich bin ich noch nicht mal auf der Einreise in die USA kontrolliert worden. Und irgendwann nervt es. Doch dann ahben wir es geschafft und dürfen endlich nach oben. Der Ausblick ist der Wahnsinn. Ein Ende der Stadt ist eigentlich kaum zu sehen. Und der direkte Blick nach unten durch den Glasboden ist nichts für jedermann.

Wir beenden unsere Reise mit der dritten Teigtaschen-Apokalypse in einem ukrainischen Restaurant. Es war ein fantstischer Urlaub mit zahlreichen schönen Erlebnissen. Jeder Ort hatte etwas für sich. Und Moskau hat mich persönlich am meisten überrascht. Ich hatte nicht eine so schöne Stadt erwartet, in der ich mich so wohl fühle. Und die Menschen waren weitaus freundlicher als es oft behauptet wird. Und so hoffe ich, dass wir wieder hierher kommen werden. Auch wenn man dafür jedes Mal wieder ein Visum braucht.

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